Die Siemens AG errichtet im Auftrag der Statkraft Markets GmbH auf dem Gelände des Chemieparks Knapsack ein zweites Gas-und Dampfturbinenkraftwerk, dass mit mit einer Erzeugungskapazität von etwa 430 MW und einem Wirkungsgrad von knapp 60 Prozent zu den modernsten Gas- und Dampfturbinenkraftwerken weltweit zählt.

Aufgrund der im Untergrund anstehenden tertiären Schichtenfolge aus Braunkohlen, Tonen und Sanden wurden Aufschlusstiefen bis zu 60 m erforderlich. Die Untergrundverhältnisse im Projektgebiet wurden mit Maschinenbohrungen, Ramm- und Drucksondierungen sowie oberflächennah mit Baggerschürfen erkundet. Neben den Feldarbeiten wurden die bodenmechanischen Eigenschaften der anstehenden Schichtenfolge anhand eines umfangreichen Laborprogramms bestimmt.

Das Baugrundprofil besteht im oberen Profilabschnitt aus bis zu 12 m mächtigen Auffüllungen der ehemaligen Degussa-Kokshalde, die von quartären Terrassensedimenten unterlagert sind. Die Terrassensedimente wiesen deutliche Rinnenstrukturen auf, so dass die Mächtigkeit der Terrassensedimente zwischen 1,5 und 10 m schwankte. Insbesondere im Bereich der hochbelasteten Zentralstrukturen des Kraftwerkes wurde keine ausreichende Mächtigkeit der hochtragfähigen Terrassen angetroffen, so dass die Gebäudegründung bis in die unter den Braunkohlen folgenden tertiären Tone geführt werden musste. In den Aufschlussbohrungen wurden Pressiometerversuche in den Schichtgliedern unter den Auffüllungen ausgeführt. Die dynamischen Bodenkennwerte wurden mittels geophysikalischer Messungen („Downhole-Messungen“) bestimmt. In geringer belasteten Bereichen werden die Fundamente und Bodenplatten auf einem mit dem Rüttelstopfverfahren verbesserten Baugrund oder auf Gründungspolstern abgesetzt.

Aufgabenstellung

  • Baugrundhauptuntersuchung
  • Koordination und Überwachung sämtlicher Außenarbeiten,
  • Durchführung von Laborversuchen zur Bestimmung der bodenmechanischen Eigenschaften im eigenen Baugrundlabor
  • Gründungsberatung einschl. Setzungsberechnungen,
  • Begleitung der Probebelastungen von Testpfählen und einer Probebelastung auf einer rüttelstopfverdichteten Teilfläche,
  • Hinweise für die Bauausführung.