Grundwasserproblematik im Stadtgebiet Korschenbroich (Kreis Neuss)
Kurzbeschreibung des Projektes:
Im Stadtgebiet Korschenbroich liegen bei natürlicher, unbeeinflusster Grundwassersituation weit verbreitet geringe Flurabstände von < 3 m vor, insbesondere in den Bachniederungen auch Flurabstände < 1 m.
In den siebziger Jahren lagen als Folge einer Reihe trockener Jahre großflächig niedrige Grundwasserstände vor. Gleichzeitig wurden die Grundwasserstände im südlichen und mittleren Stadtgebiet zunehmend durch die Auswirkungen der Sümpfungsmaßnahmen für den Braunkohletagebau Garzweiler mit heutigen Absenkungsbeträgen von bis zu mehreren Metern beeinflusst. Seit den 70er Jahren wurden in weiten Teilen der Niederungen Baugebiete erschlossen. Zahlreiche Gebäude wurden dabei ohne bauliche Berücksichtigung der möglichen ungünstigen (hohen) Grundwasserstände errichtet. In der Folge führten seit Mitte der 80er Jahre niederschlagsbedingte höhere Grundwasserstände wiederholt zu Vernässungen an einer größeren Anzahl von Gebäuden.
Mit zunehmendem Rückgang des Sümfungseinflusses ab 2005 werden die Grundwasserstände sukzessive im Laufe von einigen Jahrzehnten auf die Niveaus von vor den 70er Jahren ansteigen und das Problem noch verschärfen. Ohne Sümpfungseinfluss werden unter Ansatz der höchsten zu erwartenden Grundwasserstände über 3.000 nicht abgedichtete Gebäude Vernässungsschäden aufweisen.
Eine größere Anzahl durch Grundwasser betroffener Gebäude in Phasen hoher Grundwasserstände führten bereits zu der Entscheidung für temporäre hydraulische Notmaßnahmen in einigen besonders betroffenen Ortsteilen.
Die Aufgaben des Geotechnischen Büros:
- Darstellung der hydrogeologischen und wasserwirtschaftlichen Situation,
- Erstellung einer Betroffenheitsanalyse auf der Basis einer vermessungs- und bautechnischen Bestandsaufnahme von allen Gebäuden in den Ortsteilen mit zu erwartenden ungünstigen Flurabständen (Häufigkeit und Maß vom Kontakt Grundwasser - nicht abgedichtete Gebäude),
- Maßnahmen für langfristige Lösungen zur Abwendung von Gebäudeschäden:
- Zusammenstellung und Bewertung von Möglichkeiten der Grundwasserregulierung unter Berücksichtigung von:
- erforderliches flächendifferenziertes Maß der Absenkung,
- Darstellung der Belange Dritter, Aufzeigen von Zielkonflikten, mögliche Ausgleichsmaßnahmen,
- generelle Eignung von Verfahren bei den gegebenen hydrogeologischen Randbedingungen und Aspekten der Betriebssicherheit,
- wasserwirtschaftliche und betriebliche Vor- und Nachteile,
- ungünstige hydrochemische Randbedingungen (hohe Eisen- und Mangangehalte),
- Kostenschätzungen für Bau und Betrieb.
- Darstellung möglicher baulicher Maßnahmen am Einzelobjekt einschließlich Kostenschätzungen.
- Bewertungen möglicher Langzeitkonzepte nach ökonomischen und ökologischen Kriterien unter Einsatz ausschließlich hydraulischer oder bautechnischer Lösungen sowie verschiedener Kombinationen beider Ansätze.
- Planung temporärer Notmaßnahmen und Aufstellen von Wasserrechtsanträgen (Grundwasserabsenkungen in Zeiträumen mit hohen Grundwasserständen),
- Begleitendes Grundwassermonitoring der Notmaßnahmen
Sven Krings Dipl.-Geologe Telefon: 0241 / 92 839 –17 E-Mail an Herrn Krings |